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Adventskalender 2020

3. Dezember 2020

Der Bauer und der Knopf

„Es war einmal ein junger Bauer, der wollte seine Liebste treffen. Er war ein ungeduldiger Geselle und viel zu früh gekommen. Und verstand sich schlecht aufs‘ Warten.
Er sah nicht den Sonnenschein, nicht den Frühling und die Pracht der Blumen. Ungeduldig warf er sich unter einen Baum und haderte mit sich und der Welt.
Da stand plötzlich ein graues Männlein vor ihm und sagte: „Ich weiß, wo dich der Schuh drückt. Nimm diesen Knopf und nähe ihn an dein Wams. Und wenn du auf etwas wartest und dir die Zeit zu langsam geht, dann brauchst du nur den Knopf nach rechts zu drehen, und du springst über die Zeit hinweg bis dahin, wo du willst.“
Er nahm den Zauberknopf und drehte: und schon stand die Liebste vor ihm und lachte ihn an. Er drehte abermals: Und saß mit ihr beim Hochzeitsschmaus. Da sah er seiner jungen Frau in die Augen: Wenn wir doch schon allein wären…Wenn unser neues Haus fertig wäre…Und er drehte immer wieder. Jetzt fehlen uns noch die Kinder und drehte schnell an dem Knopf.
Dann kam ihm neues in den Sinn und konnte es nicht erwarten. Und drehte, drehte, dass das Leben an ihm vorbei sprang, und ehe er sich’s versah, war er ein alter Mann und lag auf dem Sterbebett. Und merkte, dass er schlecht gewirtschaftet hatte.
Nun, da sein Leben verrauscht war, erkannte er, dass auch das Warten des Lebens wert ist. Und er wünschte sich die Zeit zurück.”

– Schriftsteller Heinrich Spoerl (1887-1955)

Meine Gedanken: 

Wir warten auf so vieles – gerade auf Weihnachten.
Wir warten aber auch darauf, dass Corona vorbei ist. 

Wir warten darauf, dass unsere Wünsche und Träume in Erfüllung gehen. 

„Warten“ kennen wir also sehr gut und anders als der ungeduldige Bauer haben wir keinen Knopf, an welchem wir drehen könnten – wenn es auch noch so wünschenswert wäre. 

Stellt sich mir die Frage: Was machen wir statt dessen? Was tun wir während des Wartens? 

Da kommen mir ganz unterschiedliche Möglichkeiten in den Sinn, wenn ich über mich selbst nachdenke.
Ganz platt und schnell: ich nutze die sozialen Netzwerke oder schaue mir die neusten Nachrichten oder E-Mails an .
Denke ich über längere Wartezeiten nach, fallen mir längere Beschäftigungen ein: Küche aufräumen, Unterlagen sortieren, mit Freunden telefonieren.
Letztlich dient es immer dazu mich abzulenken und die Zeit des Wartens zu überbrücken – teils sinnvoll, teils weniger sinnvoll.
Mir fällt es leichter, wenn ich die Zeit mit etwas fülle.

Gerade befinden wir uns in einer Wartezeit, denn es ist Advent

Die Adventstage sind eine besondere Wartezeit – in diesem sowie in all den anderen Jahren. 

Manchmal stellte ich es mir so vor:
Der Advent ist ein kleines ältere Männchen mit grauen Haaren und einem dicken, kugeligen Bauch und einer Pfeife im Mund, das uns einlädt die Tage von Ende November bis zum Heiligen Abend besonders zu gestalten.
Das Männlein sagt zu uns: „Mach diese Tage vor Weihnachten zu einer außergewöhnlichen Zeit. Denn wir warten schließlich auf etwas Einzigartiges. Wir warten auf Weihnachten.“

Lassen wir uns von diesem kleinen Männlein einladen und machen wir diese Adventstage zu etwas Besonderem! 

Hast Du eine Idee für Dich?
Dann schreib sie hier auf – andere können davon profitieren! 

DANKE! – Deine Tina

Von Evangelische Jugend Nikodemuskirche

Die Evangelische Jugend Nikodemuskirche ist im Stadtteil Röthenbach b. Schweinau zu hause. Wir freuen uns immer über neue Gesichter, denn wir sind eine bunte Gemeinschaft und freuen uns auf Dich!
Wir haben verschieden Aktionen über das ganze Jahr verteilt. Nähere Infos gibt es unter "Das Jahresprogramm".

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